Julius Kühn-Preis für Caspar Langenbach
RWTH-Wissenschaftler für Arbeiten zur genetischen und biologischen Kontrolle des Asiatischen Sojabohnenrostpilzes ausgezeichnet.
Dr. Caspar Langenbach vom Lehr- und Forschungsgebiet Biochemie und Molekularbiologie der Pflanzen der RWTH Aachen erhält für seine Forschung zur genetischen und biologischen Kontrolle des Asiatischen Sojabohnenrostpilzes (ASR) den Julius Kühn-Preis 2020 der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter 40 Jahren verliehen, die sich in der Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Phytomedizin verdient gemacht haben.
Ertragsverluste von bis zu 90 Prozent
Langenbach studierte Biologie an der RWTH, wo er 2013 auch promovierte. Zurzeit leitet er die Arbeitsgruppe „Agrarbiotechnologie“ des Lehr- und Forschungsgebietes Biochemie und Molekularbiologie der Pflanzen unter Leitung von Professor Uwe Conrath. Langenbach forschte bereits im Rahmen seiner Promotion an den genetischen und biochemischen Grundlagen der Resistenz gegen den Asiatischen Sojabohnenrostpilz (ASR) mit dem wissenschaftlichen Namen „Phakopsora pachyrhizi“. Der vom Pilz hervorgerufene Asiatische Sojabohnenrost kann unter für ihn günstigen klimatischen Bedingungen zu Ertragsverlusten von bis zu 90 Prozent führen. Damals legte Caspar Langenbach die Basis für die Ausarbeitung der Rolle von sogenannten niedermolekularen Sekundärmetaboliten und den entsprechenden Metabolismusgenen für die Resistenz gegen die Ausbreitung des Pilzes im Blattgewebe. Diese Gene führten zur Etablierung partieller ASR-Resistenz in Sojabohnen.
In einem zweiten Ansatz versucht der Biologe, die Blattflächen unter Nutzung regenfester, chimärer Proteine für den Pflanzenschutz zu funktionalisieren. Diese bifunktionalen Proteine reduzieren die Entwicklung von ASR. Das Prinzip der Regenfestigkeit kann dabei auch in anderen Formen des biologischen oder chemischen Pflanzenschutzes eingesetzt werden und könnte dazu beitragen, Wirkstoffe lokal gezielt einzusetzen, um Wirkstoffmengen und Umwelteinträge von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.