RWTH und City University of London erforschen den lautlosen Eulen-Flug und seine Bedeutung für die Luftfahrt

01.12.2020

Warum hört man den Flügelschlag der Eule nicht? Kleine Federstrukturen an der Vorderkante des Flügels verbessern den Luftstrom und reduzieren Geräusche, fanden Forscher aus Aachen und London jetzt heraus. Diese Erkenntnis könnte auch für die Luftfahrt interessant sein.

 

Wenn sich die Eule in der Nacht auf die Beute stürzt, ist kein Flügelschlag zu hören. Jetzt haben Forscher in Aachen und London ein weiteres Puzzleteil entdeckt, wie die Jägerin es schafft, geräuschlos in der Dunkelheit zu fliegen. Grund ist ein besonderes physikalisches Merkmal der Federn an der vorderen Flügelkante, das zur Geräuschminderung beiträgt. Dies könne richtungsweisend sein für die Entwicklung leiserer Flugzeuge, Drohnen oder Ventilatoren.

Die Federstrukturen sehen aus wie ein Kamm mit vielen nebeneinanderliegenden kleinen Häkchen, wie Professor Hermann Wagner vom Institut für Zoologie der RWTH Aachen erläutert. So werde die Luft durch die Hakenkämme beim Fliegen nach innen gelenkt, das verursache weniger Reibung an der Flügelspitze, Turbulenzen oder weitere geräuschvolle Effekte, der Luftstrom werde verbessert. Das sei ein weiterer Grund, warum Eulen anders als Tauben, Gänse oder Bussarde beim Fliegen keine Geräusche machten. Dieser besondere Effekt der Umlenkung der Luft ist nun in einer gemeinsamen aktuellen Studie erstmals belegt.

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